Ehre, wem Ehre gebührt: Mit einer rundum gelungenen Überraschungsparty wurde Höllenwart Bernd Börmel am vergangenen Samstag in den Unruhestand verabschiedet. Organisiert hatten diese Feier seine Familie, Freunde und Fans – sie alle sagten gemeinsam: „Tausend Dank für alles und schön, dass es Dich gibt, lieber Bernd!“
Dass dabei kaum ein Auge trocken blieb, war programmiert. Denn an sehr bewegenden Momenten gab es wahrlich keinen Mangel. Allein die Begrüßung wurde zu einem Happening der besonderen Art für den Höllenwart, der bis zur letzten Minute glaubte, dass er den Abend im Kreis seiner Familie verbringen wird: bei einem gemütlichen Abendessen im Stutzhaus in Luisenthal.
Doch die Fahrt nach Luisenthal endete bereits nach fünf Minuten am BiG-Vereinshaus in Gotha. Dort standen Punkt 18 Uhr knapp 70 Familienangehörige, Freunde, Fans und der Rasselbock Spalier und hießen den „besten Bernd der Welt“ mit La-Ola-Wellen herzlich willkommen.
Es folgte ein unvergesslicher Abend für den 64-Jährigen, der seit 2012 ein markantes und farbenfrohes Kapitel BiG-Geschichte geschrieben hat. Denn für Bernd Börmel, den Dirk Kollmar einst zu den Rockets gelotst hatte, war das Dasein als Höllenwart vom allerersten Tag keine "normale" Arbeit, sondern eine Passion.
Er lebte seinen Job mit Haut und Haaren und Höllenwartmobil samt selbst gebauter Rakete auf dem Dach. Seinen Mitmenschen begegnete er stets freundlich und respektvoll. Schnell schloss er die Rockets und ihre Fans ins Herz, feierte mit ihnen grandiose Siege und litt mit ihnen nach bitteren Niederlagen. Zudem werkelte und bastelte er für sein Leben gerne. Auf diese Weise wurde er zu einem unverwechselbaren Markenzeichen der gesamten BiG-Organisation und zur Institution mit Kultstatus (Stichwort: „Café Börmel“), Autogrammkarte und persönlichen Sponsoren.
Als die Mannschaft im Jahr 2014 das erste Mal die Playoffs der 2. Basketball-Bundesliga ProA erreichte, ließ er im flackernden Scheinwerferlicht der „Blauen Hölle“ selbst gebaute Papp-Raketen aufsteigen und strahlte dabei, als hätte er den entscheidenden Korb zur Meisterschaft mit den eigenen Händen erzielt. Auch für ultimative Aktionen wie diese lieben ihn die Menschen weit über die Grenzen der Stadt Gotha hinaus.
Selbst Gäste-Mannschaften und -Anhänger zeigten sich vom Gothaer Original begeistert. So wünschte sich Hamed Attarbashi, viele Jahre Head Coach der Hamburg Towers, einst unbedingt eine handsignierte Autogrammkarte vom Höllenwart, den er dann augenzwinkernd abwerben wollte: „Um diesen Mann beneide ich Gotha wirklich – den würde ich sofort mit nach Hamburg nehmen, wenn ich dürfte!“ Und als der SC Rasta Vechta im April 2016 im allerletzten ProA-Spiel in der „Blauen Hölle“ denkbar knapp gewonnen hatte, feierten die Gäste-Fans den weinenden Höllenwart am Ende frenetischer als ihre eigene Mannschaft.
Mit Episoden wie diesen ließe sich mühelos ein Buch mit dem Potenzial zum Bestseller füllen. Deutlich wurde das einmal mehr am Samstag, als Momentaufnahmen aus den zurückliegenden Jahren an eine Leinwand projiziert wurden. Zwischendurch gab es Video-Botschaften langjähriger Wegbegleiter. Zu Wort meldeten sich unter anderem Albert Kuppe, Chris Razis, Felix Hoffmann, Chris Ensminger und Brad Lösing. Letzterer lieferte praktischerweise am Ende seines Grußwortes gleich das Stichwort „Ausrufezeichen!“ – Heiko Nicol nahm die Steilvorlage dankend auf und stimmte eine kollektive Höllenwart-Humba an, die den Partyraum endgültig zum Beben brachte.
Im Anschluss sorgte Pfarrer Jochen Franz für ein weiteres Highlight. Der langjährige Autor der Kolumne „Kabinenpredigt“ hatte eigens für Bernds Überraschungsparty zwei Lieder umgeschrieben, die er gemeinsam mit den Gästen anstimmte. Eines hätte auch das Motto des Abends sein können: „Don’t worry, be happy!“
Happy machte der Höllenwart die Gäste seiner Überraschungsparty, als er zu späterer Stunde ankündigte: „Natürlich bleibe ich dem Basketball treu. An dem Sport und den Fans hängt mein Herz!“
Artikel aus der Thüringer Allgemeine Gotha vom 4. April 2018.
Songtexte von Pfarrer Jochen Franz.
Video-Botschaft Andreas Obst, Daniel Schmidt, Niklas Wimberg und Ferdinand Zylka.
Video-Botschaft Jannek Fritzschler, Nick Pfaffel und Pascal Vogel.
Video-Botschaft Chris Ensminger.
Video-Botschaft Felix Hoffmann.
Spielerische Botschaft vom Rasselbock ;)
(wg)
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