Denkwürdiges Spektakel für BiG und die Rockets

2. Mai 2022

Mann am Mikro: Jeffrey Hey moderierte seit mehr als 20 Jahren die Spiele der Rockets und so manches Event - auch die Aufstiegsparty 2012. Am vergangenen Samstag gab er seinen Ausstand und das Mikro weiter.

Keine Mannschaft verliert gerne, natürlich nicht. Dennoch gibt es sie: Spiele, an deren Ende ein Verein damit leben kann, nicht gewonnen zu haben.

So geschehen am vergangenen Samstag, als sich die BiG Rockets im letzten Heimspiel der Saison 2021/2022 den Onlineprinters Neustadt/Aisch mit 66:72 (27:46) geschlagen geben mussten.

Ungeachtet dessen bebte die restlos ausverkaufte Ernestiner-Sporthalle nicht nur nach der Partie mächtig-gewaltig. Fast wie zehn Jahre zuvor, als an gleicher Stelle der Aufstieg in die ProA gefeiert wurde.

Die Gründe für die grenzenlose „BiGeisterung“ waren vielfältig. An erster Stelle stand die imposante Leistung der sehr jungen Mannschaft von Head Coach Kemal Velishaev. Seine Schützlinge lagen gegen die sehr erfahrenen Gäste zunächst deutlich zurück, starteten aber nach dem Seitenwechsel eine furiose Aufholjagd und hatten kurz vor Ultimo sogar die Chance, die Weichen noch auf Sieg zu stellen. Letztlich fehlte vor allem das berühmte Quäntchen Glück.

Doch sei’s drum. Nach dem Spiel gab es Standing Ovations, Respekt und Anerkennung von vielen Seiten: Nicht zuletzt vom Gegner, der ob der grandiosen Stimmung rund um die Partie beeindruckt war – Tenor: Ein vergleichbares Heimspiel-Spektakel wie in Gotha gibt es in der 2. Regionalliga nicht.

Zu den guten Gründen für das ausgelassene Treiben zählten derweil auch die Begleiterscheinungen. Es war das allererste Spiel ohne Auflagen seit einer gefühlten Ewigkeit, und dann gab’s auch noch die Rückkehr in die gute, alte Ernestiner-Sporthalle. Es brauchte keinen Hellseher, um voraussagen zu können, dass die Partie am Vorabend des 1. Mai Volksfestcharakter bekommt.

Kein Wunder also, dass auch die Sponsoren sprichwörtlich Bauklötzer staunten über diesen einzigartigen „Tanz in den Mai“. Ihnen allen galt und gilt der besondere Dank des gesamten Vereins. Denn alle Unterstützer und der Fanclub Blaue Hölle haben sehr großen Anteil daran, dass Basketball in Gotha nach wie vor sein Motto leben kann: „Wir stiften BiGeisterung!“

Davon kann auch Jürgen Dölz ein Lied singen. Der Vater von Rockets-Talent Julian Dölz sicherte sich in der Halbzeitpause beim Superhot-Finale den Hauptpreis: ein tolles Rad von BiG-Sponsor Fahrrad Eberhardt. Platz zwei ging an BiG-Talent Niklas Widder, der sich über einen TTM-Gutschein freuen konnte.

Letztlich endete mit dieser Begegnung aber nicht „nur“ die Heimspiel-Saison, sondern auch eine BiG-Ära. Da man bekanntlich aufhören soll, wenn es am schönsten ist, gab Jeffrey Hey kurz nach Schlusssirene pro Publikum bekannt, dass er seine Karriere als „Hallen- und Höllensprecher“ nach mehr als zwei Jahrzehnten beendet. Auch für ihn gab es tosenden Applaus. Obendrein nahmen die Devilz Cheerleader den „Mann am Mikro“ spontan in ihre Mitte und ließen ihn im wahren Wortsinn hochleben.

Das Bild mit dem „Hey Flyer Jeffrey“ markierte schließlich den Schlusspunkt eines denkwürdigen Abends, der weit über die Kreisgrenzen hinaus nachhallen wird. Denn am Samstag kamen insgesamt 300 Euro für die Spendenaktion des Kreissportbundes Gotha zusammen; das Geld wird für sportliche Projekte in der Ukraine zur Verfügung gestellt.

BiG Rockets: Jefferson Hey (6 Punkte), Wolter (5), Rösler (1), Dölz (10), Arpasi, Pleta (27), Kancir (6), Lenz, Gröger (11), Rosch.

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